Ja, das EXIT...
...damit hab ich mich 2007 mal intensiv beschäftigt...
der damalige ko-punkt war glaub ich, dass der Campingplatz ganz weit weg ist.
Die Musik is nich sooo toll...
Ich meine, dass das exit sogar mal 94 als Tchno-Festival gestartet ist.
ABER:
Serbien, warm, easy Leute, geile Lokation... macht schon sinn, irgendwie...Vielleicht mit Hotel?
da fahren wir hin, oder was?! do, wa!
Hier gibts ne Doku aus 2012(?):
http://www.us3productions.com/exit-festival/ und hier ein "Bericht" den ich damals gespeichert habe.
ist aber von einem Nichtfestivalgänger geschrieben und nicht unbedingt aussagekräftig, finde ich. hab mir das auch nicht mehr alles durchgelesen...
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Feldforschungstagebuch
zum EXIT-Festival in Novi Sad (Serbien) von 6. - 9. Juli 2006
Arbeitsgruppe „Organisation des Festivals“
(Stefan K., Stefan B., Helmut Hödl)
Verfasser: Helmut Hödl
ANREISE:
Mittwoch, 5. Juli - Donnerstag, 6. Juli 2006
Um 17.26 Uhr wäre die Reise planmäßig am Grazer Hauptbahnhof losgegangen, doch da unser Zug um 15 Minuten Verspätung hat, muss unser Anschlusszug in Wien Südbahnhof extra auf unsere Reisegruppe warten, nachdem ein Schaffner so nett war, dies für uns telefonisch einzurichten. So ist von Anfang an Eile angesagt, dasselbe beim zweiten Umstieg in Bruck a. d. Leitha / Gramat Neusiedl um etwa 20.30 Uhr. Warum wir einen Umweg über Wien machen, ist mir bis jetzt nicht klar geworden, jedenfalls war es notwendig für unsere Reiseroute durch Ungarn in Richtung Belgrad. In unserem Waggon angekommen, können wir heilfroh sein, dass unsere Platzreservierungen im Vergleich zur Exkursion im Vorjahr Gültigkeit haben - wir beziehen Liegeabteile für je 6 Personen. Den Abend verbringe ich mit Stefan K. und Bier im Speisewaggon in einem sehr tiefgehenden Gespräch, zu dessen Ende per sms das Ergebnis des Fußball-WM-Halbfinales Frankreich gegen Portugal (1:0) eintrudelt. Ein sehr ausgiebiger Alkoholkonsum ist übrigens bei vielen Kolleginnen und (hauptsächlich) Kollegen festzustellen. In unser "Schlafgemach" begeben wir uns nach 23 Uhr, als der Zug Budapest erreicht. Sofort herrscht hier bei uns große Aufregung, denn ein Kollege hat in der Absicht, sein im Speisewaggon vergessenes Notebook zu holen, den Zug verlassen - und während dieser jenen Waggon abkoppelt und mehrmals die Gleise wechselt, kann unser Kollege unseren Zug trotz telefonischer Hilfe und eines etwa einstündigen Aufenthaltes nicht wieder finden und muss ohne Reisepass in Budapest zurückbleiben! Für ihn findet die Exkursion ein schnelles Ende.
Die Nacht, besonders auf den obersten, für die Länge unserer Beine zu kurzen Liegeflächen, verwöhnt uns nicht gerade mit ausgiebigem Schlaf, wozu noch das ungenierte Schnarchen eines Kollegen, für Stefan B. im Nebenabteil das lustige Gelächter bis tief in die Nacht hinein, und für uns alle der Lärm von anscheinend britischen Festivalbesuchern am Korridor und die zweimaligen Passkontrollen um zwei Uhr und halb fünf (an der serbischen Grenze) das Ihrige dazutun. Als wir uns langsam bereit machen zum Aussteigen, bleiben wir aber zu unser aller Unverständnis eine Stunde oder so an dieser Grenze stehen und setzen die Reise in den wunderschönen Morgenstunden bei Sonnenschein überm Horizont der agrarisch geprägten Pannonischen Tiefebene mit mehrmaligen "noch 15 Minuten"-Gerüchten fort. Vielleicht wollte man uns damit bloß bei Laune halten, denn Novi Sad erreichen wir schließlich erst mit knapp zweistündiger Verspätung um 6.45 Uhr.
Was nun? Ein Frühstück? Serbisches Geld beheben? Mehr als einen schwarzen Kaffee mit einer gehörigen Portion Sud im Häferl draußen bei einem Bahnhofscafé und endlos lange Warteschlangen bei der Wechselstube sowie dem einzigen ausfindig gemachten Bankomaten (wofür wir die Geduld nicht aufbringen) kann uns nicht geboten werden. Doch ist es uns möglich, den Kaffee mit Euro zu bezahlen, und er war obendrein äußerst billig (nur 85 Cent oder so). Aufsehen erregen dann bei mir gleich die erwartet alten Baujahre bei einigen PKWs und den City-Bussen, in einem von denen es dann auf der Suche nach unserem Hotel Duga ziemlich eng wurde. Der erste Eindruck von Novi Sad ist gar nicht so schlecht - da gibt es im Osten Ungarns "ostblockmäßigere" und grauere Städte. Das Wetter ist übrigens der Prognose entsprechend heiß. Nachdem Stefan B., Stefan K. und ich um ca. 8.15 Uhr unser 70-Euro-Zimmer in unserem leicht nobel wirkenden Hotel bezogen haben, überrascht uns auch das Badezimmer positiv. Doch an ein Ausschlafen ist an diesem schönen Vormittag hier in einem Vorort von Novi Sad nicht zu denken - zu verlockend ist eine kleine Erkundungstour. Gleich ums Eck können wir unsere Euro in serbische Dinar wechseln (für einen Euro bekommen wir 84 Dinar) und bei einem Kreisler Alkohol und etwas Warmes zum Frühstück um Spottpreise erstehen. So trotten wir zum Teil essend und zum anderen Teil mit Bier in Händen den Gehweg neben der lieblichen kleinen Straße entlang und beobachten so viele Kostbarkeiten, was das Lebensniveau in diesem südosteuropäischen Land betrifft, dass ich unzählige Fotos von der Straße, alten Auto-Kisten, besonders lachhaften herumfahrenden Gefährten und den kleinen Häusern zu schießen beginne und die freundlichen Ansässigen uns wohl sofort als Touristen einstufen müssten. Als wir so an einer Straßenecke eine Viertelstunde stehen bleiben und dem Treiben der Leute mit ihren lustigen Autos und klapprigen Fahrrädern zuschauen, werden wir jedoch zu unserem großen Erstaunen von einem der vielen vorbeifahrenden Taxis nach dem Weg gefragt und beginnen Ideen über eine Feldforschung hier in den Vororten von Novi Sad anstelle am Festivalgelände zu spinnen. Das Treiben hier an der Straße erscheint uns auf den ersten Blick interessanter als unser geplanter Forschungsbereich über die Organisation des Festivals. Ganz besonders erregt eine vom Baustil etwas muslimisch (oder einfach orientalisch) wirkende, jedoch christliche Kirche unsere Aufmerksamkeit, und wir können uns nicht einigen, ob sie orthodox, evangelisch oder doch katholisch sein soll. Was wir bei unserem sehr an dinglichen Sachen orientierten Feldforschungsbereich am Festival beachten sollten, ist, dass wir hier einen Kurs betreffend die "Wissenschaft vom Menschen" absolvieren und daher immer den Bezug von Aspekten in der Organisation und dem Aufbau des Festivals zum Menschen im Auge behalten sollten. Um 14 Uhr findet jetzt unsere erste Forschungsbesprechung mit Herrn Prof. Kaser in der Aula des Hotels statt.
Donnerstag, 6. Juli 2006, 1. Feldforschungstag
Die ganze Exkursionsgruppe fährt am Nachmittag gemeinsam mit dem City-Bus zur Burg Petrovaradin, also dem Festivalgelände, damit wir dort erste Eindrücke gewinnen und die Durchführbarkeit sowie Vorgehensweise unserer Feldforschungsthemen abchecken können. Schon um 15.30 Uhr den Eingang des Festivals zu passieren, ist für viele Dinge etwas zu früh, denn am Gelände dort sind außer Bediensteten des Festivals, die gerade die letzten Vorbereitungen treffen, noch kaum Besucher und somit "Forschungsobjekte" für viele unserer Forschungstrupps angekommen. Das Festivalgelände nach dieser Erkenntnis wieder zu verlassen, um bis zum frühen Abend z.B. eine Gaststätte aufzusuchen, ist nur mit großen Schwierigkeiten möglich, denn als eine Eigenart dieses Festivals ist es den Besuchern nur einmal pro Tag erlaubt, mit der EXIT-Eintrittskarte das Drehkreuz zu passieren. Die Kontrollen beim Einlass sind übrigens, jedenfalls um diese Tageszeit, alles andere als streng - eine Leibesvisitation findet für uns nicht statt. Stefan K., Stefan B. und ich haben mit unserem Forschungsthema, die Organisation und der Aufbau des Festivals, relatives Glück, denn für uns ist es kein Problem, schon zur Nachmittagszeit das Feld "in seiner Ruhelage" erforschen zu beginnen. Als eine Idee, wie wir mit der "Wissenschaft vom Menschen" in Verbindung bleiben könnten, ist, ein wenig auf das Eigentümliche der serbischen Kultur in der Festival-Organisation zu achten. Was uns als erstes abgeht, sind nur Getränke - Bier ist an den Standeln erst ab 18 Uhr erhältlich! Nichtsdestotrotz sind für uns schon zu früher Stunde viele Erkenntnisse möglich: Wir finden an "die (internationale) Jugendkultur" angepasste Sitzgelegenheiten aus Holzstämmen nahe dem Erdboden, in der Nähe der Haupt- und auch der Nebenbühnen große Anschlagtafeln mit den Auftrittsterminen der Musikbands, unzählig viele "Toi Toi"-Toiletten aus Kunststoff an mehreren Orten aneinandergereiht, wie sie auch bei Veranstaltungen in Österreich zu sehen sind. Anzumerken ist, dass es sich um keine "Luxus-Toi Tois" handelt, also ohne Waschbecken und Desinfektionsmittel. Weiters bemerken wir Erdlöcher und Wasserpfützen vor der Hauptbühne, an der um 16 Uhr ein "Fly Nite"-LKW mit unbekannter Ladung ankommt, sowie vereinzelt Leute auf Mopeds, die allem Anschein nach zum Informationsaustausch eingesetzt werden. Rotkreuz-Stationen machen wir mehrere ausfindig, dazu auch zwei Bankomaten direkt am Gelände, jedoch ohne Maestro-Funktion und somit für uns drei unbenützbar. Das Polizeiaufgebot ist schon vor Beginn des Festivals beeindruckend groß - wir sehen ein weißes "Policija"-Auto recht neuen Baujahres einfahren, viele Polizisten in kleinen Gruppen, auch mit Schlagstöcken ausgestattet, herumspazieren und etwa 20 von ihnen um 16 Uhr beim Eingang herumstehen. Besonders auffallend ist, dass (für unser Auge) ausnahmslos alle noch recht jungen Alters sind, die hier am Festival eingesetzt werden. Gleich ein Stück nach dem Haupteingang ist ein Plan des Geländes der Burg, ebenfalls an einer großen Tafel, angebracht - da er jedoch in serbischer Sprache ist, nützt er uns kaum. Werbetafeln am Gelände können wir oberhalb einer Nebenbühne sowie über dem langen Tunnel bemerken. Auf dem Platz vor einer Nebenbühne ist eine Verkehrstafel "Fahrverbot" aufgestellt, an die sich jedoch einer der Mopedfahrer nicht im Geringsten hält. Auch die auffällig alten Autos fahren am noch fast menschenleeren Gelände ziemlich schnell und hupen lieber als zu bremsen. Ganz am anderen (donauseitigen) Ende der Festung finden Stefan K., Stefan B. und ich schließlich ein Lokal, bei dem wir schon um 16.45 Uhr das dänische Bier des offensichtlichen Hauptsponsors des Festivals, Tuborg, genießen können. Zu unserer Freude kostet es nur 120 Dinar pro Flasche (also etwa 1,50 Euro) - ein Preis, der anscheinend an jene der Standeln des Festivals exakt angeglichen ist. Stefan K. scheint die Arbeitsmoral der jungen Kellnerin recht niedrig, da sie mehrfach seine weiteren Wünsche übersieht und sich in Gesprächen mit Kunden verliert.
Um 18.30 Uhr beginnt die erste Vorstellung auf der Main Stage, doch zum Auftritt von "Lara B" sind, wie ich gehört habe, verwunderlicherweise nicht mehr als 100 Zuhörer (auf einer Fläche für 35.000) erschienen! Wir drei halten uns im "Food Land" auf, dessen Stände mittlerweile geöffnet haben und Hot Dogs, Chinesisch, Mexikanisch und Palatschinken anbieten. Es gibt dort Probleme mit Wechselgeld, Nachschub und dem Kundenandrang - wenn man Mexikanisch essen möchte, wartet man eine Viertelstunde oder so. Die größten Probleme scheint aber der Stand mit "Quality Food" zu haben, denn er ist erst so gegen 21 Uhr in der Lage, irgendetwas auszugeben. Noch um 20.15 Uhr sehe ich recht wenige Besucher und kaum Müll am Boden herumliegen, denn es sind genügend Müllsäcke aufgestellt. Wir sitzen gerade mit der halben Exkursionsgruppe beisammen, auf gepolsterten Couch-artigen Sitzgelegenheiten im "Food Land". Um 20.45 Uhr sehe ich mir (nicht als Fan, sondern als neutraler Beobachter und Fesitval-Greenhorn) den Auftritt der "Cardigans" auf der Main Stage aus knapp 100 Meter Entfernung inmitten von großteils jubelnden und jungen Menschenmassen an, und als ich nach 30 Minuten weitergehen möchte, bemerke ich erst richtig, wie sehr sich mittlerweile das Gelände mit Besuchern gefüllt hat! Kurz danach komme ich in Konflikt mit drei Ordnern: Zuerst verstehe ich ihr Serbisch nicht, als ich den Wunsch habe, einen bestimmten Weg am Gelände einzuschlagen, doch schließlich höre ich: "One way"! Sie sind ständig bemüht, Leute in die andere Richtung zu weisen, um den "Verkehr" auf Grund der Auslastung nicht zusammenbrechen zu lassen. Als ich um 21.35 Uhr wieder die inzwischen beleuchtete Foto-Ausstellung passiere, werde ich Zeuge, dass gerade niemand da ist, der die Bilder beachtet und dass die Besucher einfach nur daran vorbei gehen. Ein Stück weiter gibt es ein Gebäude mit der Aufschrift "Museum 1780", doch die Security an der Eingangstür erklärt mir, dass das Museum jetzt geschlossen ist - stattdessen kann man sich darin eine EXIT-Exhibition ansehen. Kurz vor 23 Uhr treffen sich Stefan K., Stefan B. und ich wieder am vereinbarten Punkt vor dem Haupteingang. Draußen, nach dem Drehkreuz, sehen wir noch einen bei Weitem zu ausgelasteten Müllsack, um den herum sich schon ein ganzer Müllberg befindet. Unten an der Donau finden wir dann schnell und leicht ein Taxi, das uns gerne für billige 250 Dinar zurück in unser Hotel chauffiert und dessen des Deutschen mächtiger Fahrer uns seine Karte gibt und uns anweist, wir sollen uns morgen bei Bedarf wieder telefonisch mit dem Erkennungsnamen "die Generäle aus Österreich" (wie er uns nennt) melden...
Freitag, 7. Juli 2006, 2. Feldforschungstag
Nach einer Nacht zum Ausschlafen (zumindest was mich betrifft...) treffen wir uns alle im Anschluss an das Frühstück im Hotel zum ab heute täglich um 10 Uhr vormittags abzuhaltenden Treffen mit Prof. Kaser. Den Angaben zufolge hat keiner der Feldforschungstrupps Probleme mit der Durchführbarkeit seines Themas. Daher bekommen wir gleich an Ort und Stelle von Georg eine Einführung in die Software EYEWI, mittels derer unsere Feldforschungsfotos nach genauester Bearbeitung von uns in die Datenbank VASE (Visuelles Archiv für Südosteuropa) eingespielt werden können. Stefan K., Stefan B. und (mit ein wenig Teilnahme auch) ich sind damit heute bis etwa 13.30 beschäftigt. Den restlichen Nachmittag verbringen wir teils schlafend und teils (was mich betrifft) das Feldforschungstagebuch verfassend in unserem Zimmer. Da die beiden bis halb 6 nicht mehr aufstehen wollen, mache ich alleine einen halbstündigen Spaziergang in der Nachmittagshitze durch die umliegenden Sträßchen und bemerke nach Kauf einer Novi Sad-Stadtkarte, dass wir uns hier gar nicht in den Vororten, sondern nur etwas draußen in Richtung Stadtrand befinden. Zwei Serben erklären mir auch, dass diese weiße Kirche hier in der Nähe russisch-orthodox ("Pravozlav" oder so) ist. Um 18 Uhr befinden wir drei uns dann endlich im Zentrum von Novi Sad, wo es nicht ganz leicht ist, einen Maestro-Bankomaten zu finden. Die Innenstadt ist wirklich modern und schön - ich habe hier nicht das Gefühl, in Südosteuropa zu sein, denn es sieht fast so aus wie bei uns. Bei einer Pizzeria irgendwo im Zentrum essen wir (natürlich Pizza - mit kleinen, äußerst scharfen Pfefferoni) und ziehen einen Preisvergleich der Getränke zum Festivalgelände: eine Spur (etwa 20 %) trinkt man hier im Zentrum billiger. Die City-Busse (einer zumindest) fahren bis ganz in die Nähe des Haupteingangs zum Festival, zu dem gegen 21 Uhr, als wir ankommen, viele Leute hinströmen. Und draußen vor der Festung pfeifen Polizisten stundenlang den Verkehr in die Umleitung. Aber, was wir heute wieder versäumt haben, ist den Parkplatz zu fotografieren, denn nun ist es bereits zu dunkel. Andererseits haben wir aber schon so viel gesehen, dass mir heute nicht mehr so viel zu beobachten möglich scheint! Ich frage mich, worüber ich in den kommenden Tagen noch großartig berichten kann. Die Wartezeit am Haupteingang können wir heute genau zu einer optimalen Zeit (21 Uhr) messen: Da sich dort ungefähr 15-20 Drehkreuze befinden, ist man auch bei recht großem Andrang in 2-3 Minuten drin. Nach dem Drehkreuz findet heute (zu dieser Zeit) so etwas wie eine Leibesvisitation statt, die jedoch nicht sehr streng ausfällt. Stefan K.s kleines Täschchen wird zwar ziemlich genau durchsucht, doch obwohl vorm Eingang ein Schild mit Verbot für Kameras angebracht ist, hat seine kleine Kamera überhaupt kein Problem gemacht. Pikanterweise nicht einmal, als er vorm Eingang jenes Verbotsschild frecherweise fotografiert hat...! Darauf ist auch etwas sehr Ungewöhnliches zu sehen: ein Hakenkreuz!! Unvorstellbar für uns in Österreich! Darunter steht "No racistic symbols"... Hat man damit irgendwann einmal Probleme gehabt? Und warum ist man so frei, genau jenes bei uns tabuisierte Paradebeispiel für Rassismus zu verwenden? Die Benützung der WC-Anlagen können wir heute um diese Zeit auch messen: die Anlagen sind so zahlreich, dass die Wartezeit äußerst gering bzw. an manchen Stellen gleich Null ist. Süßigkeiten und Maiskolben werden auch zum Essen angeboten, und endlich bemerke ich ein paar Stände, wo man auch alkoholfreie Säfte wie Kirsche, Orange oder Apfel-Lemon bekommen kann. Während Stefan B. "mit Geld um sich schleudert" (Stefan K.), notiere ich mir im "Food Land" die genaue Abfolge der Standeln: Popcorn, Pommes, Pizzastücke, Chinesisch, Mexican food, Sandwich, (auf der gegenüberliegenden Seite das "Doncafé"), Chips, Palatschinken, "Quality Food" (Schrimps und andere Fischspeisen), allerhand Gegrilltes und ein Bierstand (mit der Aufschrift "Tuborg"). Mir kommt die Idee, wir sollten auch auf Verbesserungen in der Festivalorganisation im Laufe dieser vier Tage achten. Die Müllsäcke z.B. sind heute schon um 21.30 Uhr mehr als voll, und um 23 Uhr quillen alle bereits restlos über, doch an manchen Stellen sehe ich bereits einen zweiten, dritten oder vierten daneben aufgestellt, die aber auch schon voll sind. Als ich um 22.30 Uhr wieder diese Fotoausstellung passiere, erblicke ich nun etwa 10 Leute, die sich diese Fotos anschauen, und auch eine Dame, die jemandem ein bisschen davon erklärt. Ich denke, dass heute mehr Leute am Festival sind - es ist ziemlich eng auf den Durchgangswegen. Und länger als bis dreiviertel 12 bleiben wir auch heute nicht - zu fünft setzen wir uns in ein kleines Zastava-Taxi mit einem Baujahr von wohl Ende der 60er Jahre, das uns mit wackeligen Achsen auch für nur 200 (vorher ausgemachte) Dinar zurück in unser Hotel chauffiert.